Flotows »Martha« war lange Zeit eine der erfolgreichsten und meistgespielten Opern des 19. Jahrhunderts. Der aus einer preußischen Offiziersfamilie stammende, mecklenburgische Adlige Friedrich von Flotow hatte mit seiner heiter-romantischen Oper ein Werk geschaffen, das in aller Welt bis an die New Yorker Met höchste Aufführungszahlen erreichte. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg verblasste der Ruhm schlagartig. So verzeichnet z.B. die Berliner Aufführungschronik nach Ende der 1930er Jahre lediglich zwei Wiederaufführungsversuche: 1946 an der Städtischen Oper und 1995 an der Deutschen Oper Berlin. Die Rheinsberger Produktion möchte den einstigen Erfolg des Werkes neu befragen.