Szenische Lesung von »Casina« und »Eunuchus«
Antigone, König Ödipus oder die Orestie: Griechische Tragödien zieren auch heute noch die Theaterspielpläne! – Und Römische Komödien? Fehlanzeige! Überzeugen Sie sich selbst, dass diesen Werken Unrecht getan wird: Die in Vergessenheit geratenen Stücke bedienen zum Teil einen solch herrlichen Humor, der die Scham durchaus auch mal an ihre Grenzen treibt und im nächsten Moment den Intellekt stimuliert. Flache Obszönitäten treffen auf tiefgehende Lebensweisheiten – kurzweilig, unterhaltsam und stellenweise erschreckend zeitlos!
»Casina«
Der Haussegen hängt schief: Der Alte hat sich verliebt! Ausgerechnet in die schöne Casina, die einst als Findelkind auf den Hof kam. Er beauftragt seinen Lieblingssklaven Olympio, Casina zu heiraten – um dann mit Casina die Hochzeitsnacht selbst zu verbringen. Natürlich hinter dem Rücken seiner Frau. Doch der Alte hat die Rechnung ohne seine Gattin gemacht: Die riecht den Braten und setzt wiederum ihren Lieblingssklaven, den Reitknecht Chalinus, darauf an, Casina zuerst zu heiraten … Wer wird sich durchsetzen? Kann diese Ehe noch gerettet werden? Und wer fragt überhaupt Casina, was sie will?
»Eunuchus«
Thais ist eine kluge Hetäre, aber noch neu in der Stadt. Der reiche Bürgerssohn Phaidra verliebt sich in Sie – so auch der Hauptmann Thraso, der für Thais ein kostbares Geschenk hat: ihre Ziehschwester Pamphila! Thais möchte sie unbedingt haben, um ihr die Freiheit zurückzugeben. Doch auch Phaidra hat ein exklusives Geschenk für Thais: Er hat ihr einen Eunuchen gekauft! Als dann noch Phaidrias kleiner, testosterongesteuerter Bruder Chaerea auftaucht, sich schockartig in Pamphila verliebt und als Eunuch verkleidet in Thais Haushalt eindringt, läuft die Situation aus dem Ruder …
Unser Interview mit Merten Schroedter mit exklusiven Einblicken in den Arbeitsprozess des Künstlers finden Sie hier.
(Fotos: Uwe Hauth)